Deutscher Angsthasenfussball
Leider hat sich Krake Paul nicht geirrt und Spanien hat unsere „Ballkünstler“ gekonnt umspielt. Was aber auch nicht sonderlich schwer war, denn die deutschen Spieler haben sich in einer Art Angststarre befunden, die man von Hasen kennt, wenn sie von einer Schlange bedroht werden.
Das war wohl das Hauptproblem im Halbfinale. Die Spanier gingen schon mit stolzgeschwellter Brust auf den Platz, während unsere Kicker schon bei der Hymne etwas eingeschüchtert wirkten. Leider helfen jetzt auch schöne Worte von einer jungen Mannschaft mit Zukunft nichts, denn nach dem Finale 2002, dem Halbfinale 2006, dem EM-Finale 2008 und nun 2010, scheitern die Deutschen immer an sich selbst und dem mangelnden Selbstvertrauen. So gesehen dürfte es zwar auch an der WM 2014 in Brasilien weit gehen, aber letztlich auch dort die Siegermentalität irgendwann dem Angsthasenfussball weichen.
Gerade bei dieser WM war es schön zu beobachten, dass Deutschland nur gut spielt, wenn man früh in Führung gelangt. Im anderen Fall tut man sich schwer, so auch gestern. Und wenn man erst 10 Minuten vor Schluss merkt, dass man etwas riskieren muss, wenn man gewinnen will, dann ist der Zug eben abgefahren. Schon in der Finanzwelt heisst es so schön: Ohne Risiko kein Gewinn.